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Bärenmarkt: Wie man Geld in der Krise anlegt

Volt News
16.03.2022 Lesezeit: 3 Minute(n)
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Schon gut zwei Jahre hält die Coronapandemie nun an und es scheint noch kein schnelles Ende in Sicht. Die Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft sind weiterhin deutlich zu spüren. Das zeigt sich ebenso an den Märkten. Auch, wenn einige Anlagen im Jahr 2021 teils neue Höchststände erreicht haben, sind andere hingegen in den Keller gerauscht. Für Anleger stellt sich die Frage: Wie legt man sein Geld in einer Krise am besten an? Die Lehren aus der Vergangenheit zeigen, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, wie man in Krisenzeiten bei der Geldanlange vorgehen kann.

Den richtigen Anlagehorizont wählen

Zwischen neuen Allzeithochs, Bärenmärkten und Inflation besteht eine Unsicherheit darüber, wie sich die Märkte weiterentwickeln werden. Die Lieferketten sind ins Stocken geraten, die Inflation ist im Steigen begriffen, aus China kommen unterkühlte Wirtschaftszahlen, und die US-Notenbank beginnt damit, im Rahmen des sogenannten Tapering den Ankauf von Unternehmensanleihen zurückzufahren. Doch auch, wenn die Kurse längere Zeit sinken sollten, also in einem Bärenmarkt, lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit: Seit ihren Anfängen haben die Aktienmärkte allen Einbrüchen zum Trotz immer wieder neue Rekorde hervorgebracht. Der Anlagehorizont spielt beim Investieren als einer von mehreren Faktoren also eine entscheidende Rolle.

Entwicklung des Dow-Jones seit 1922

 

Impulsreaktionen vermeiden

Die Erfahrungen aus früheren Jahren machen deutlich: Bisher haben sich die Börsen nach jeder Krise wieder erholt. Es hilft also, die Nerven zu behalten, wenn die Finanzmärkte unter Druck geraten. Unüberlegte Panikverkäufe hingegen können zu echten Verlusten führen. Die Schwierigkeit für Investoren: Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge tendieren sie dazu, Verluste höher zu gewichten als Gewinne. Dieser Tendenz der subjektiven Bewertung gilt es sich bewusst zu sein. Wichtig sind also solide Anlagestrategien und oftmals Geduld. Auch in unsicheren Zeiten kann es sich lohnen, regelmässig zu investieren, und zwischen schwankenden Kursen den übergeordneten Kurstrend zu suchen.

Mit der richtigen Strategie aufstocken

Einen 100-prozentigen Schutz vor Verlusten gibt es beim Investieren nicht. Allerdings kann man Vorsichtsmassnahmen ergreifen. Wer diversifiziert und auch über den Tellerrand von Aktien hinausblickt, kann sein Portfolio auf eine höhere Stabilität ausrichten. Ein langfristiger Anlagehorizont kann dabei ebenso hilfreich sein wie eine Anlagestrategie, die mit den persönlichen Zielen und der Risikobereitschaft im Einklang steht. Selbst wenn es sich zunächst nicht intuitiv anfühlt: Gerade in schwierigen Zeiten das Portfolio regelmässig aufzustocken, ist unter erfahrenen Anlegern eine etablierte Strategie. Welche Rolle spielt hierbei nun die erhöhte Inflation?

Inflationsschutz einbeziehen

Die Teuerung ist zuletzt deutlich gestiegen: Im November 2021 lag die Inflation in Deutschland bei 5,2 Prozent, in der Schweiz bei 1,5 Prozent. Bei der Wahl der passenden Aktien für das Portfolio macht es daher Sinn, einen Schutz vor Inflation anzustreben. Ein entscheidender Faktor bei der Auswahl von Aktien, die Schutz vor Inflation bieten sollen, ist die Preismacht der entsprechenden Unternehmen, auch Pricing Power genannt: Manche Unternehmen sind in der Lage, steigende Kosten besser weiterzugeben und damit ihre Gewinnspannen zu wahren. Aktien von solchen Firmen können bei steigender Inflation in der Regel einen grösseren Schutz bieten.

Ein gutes Beispiel hierfür sind viele Schweizer Unternehmen. Diese erzielen ihren Umsatz mehrheitlich im Ausland. Aus diesem Grund sind sie in Sachen Inflation zunächst stärker von der internationalen Situation abhängig als von der Lage in der Schweiz. Durch die strukturellen Faktoren am Wirtschaftsstandort Schweiz müssen dort ansässige Firmen jedoch eher durch Innovation und ihre Marktposition statt durch niedrige Preise überzeugen – gute Voraussetzungen, um die Preise zu bestimmen und sich bei hoher Inflation zu behaupten. Der Zusammensetzung des Portfolios kommt also ebenfalls eine wichtige Rolle zu.

Diversifikation und aktives Anlagenmanagement

Ob bei Schweizer Titeln oder auf internationalen Märkten: Ein aktives Anlagenmanagement kann sich gerade in unsicheren Zeiten lohnen. Erfahrene Portfoliomanager können auf kurzfristige Entwicklungen am Markt reagieren. Zudem können Sie ein Portfolio zusammenstellen, das über Branchen und Märkte hinweg mit Blick auf aktuelle Entwicklungen diversifiziert ist.

Geld gut anlegen in der Krise vielleicht wichtiger denn je

Gerade während einer Krise ist es wichtig, Verlustängste nicht die Oberhand gewinnen zu lassen, sondern die Nerven zu behalten und überlegt zu agieren. Ein Blick in die Börsengeschichte kann Anlegern die nötige Ruhe geben, um eine solide Anlagestrategie zu wählen, und optimal zu investieren: Auch nach früheren Krisenzeiten haben sich die Märkte zuverlässig erholt und immer wieder neue Höchststände erreicht. Ein Markteinbruch muss also nicht zwingend einen Verlust nach sich ziehen. Jedes Minus und jedes Plus am Markt sind erst dann realisiert, wenn man sein Investment verkauft.