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Schweizer Schokolade: Ein Investment, das schmeckt

Volt News
21.12.2022 Lesezeit: 6 Minute(n)
4 Gründe, um in Schweizer Schokolade zu investieren

Darum geht’s

  • Die Schweiz ist für ihre hochwertige Schokolade bekannt. Doch vielen ist nicht bewusst, dass hinter der Schweizer Schoggibranche ein starker Wirtschaftsmotor steckt.
  • Gemäss Chocosuisse haben Schweizer Chocolatiers im Jahr 2021 einen Jahresumsatz von 1.7 Mrd. CHF erreicht. In Realität könnte der Wert jedoch grosser sein.
  • Die Nachfrage nach Schweizer Schoggi könnte künftig aus vier Gründen weiter steigen: Innovation, Tradition, Premiumisierung und Expansion.

Ein Schlaraffenland mitten in Europa: Als Heimat von Schoggi-Pionieren wie François-Louis Cailler, Rudolf Sprüngli und Rodolphe Lindt gehört die Schweiz zu den grössten und berühmtesten Schokoladeproduzenten der Welt. Allein im Jahr 2021 konnten die heimischen Schoggi-Fabrikanten einen Branchenumsatz von 1.7 Milliarden CHF verzeichnen. Im Gegensatz zum Vorjahr entspricht das einem Wachstum von +11.8 Prozent. Und das, obwohl das Fitnessbewusstsein in der Gesellschaft zunimmt und sich das Ernährungsverhalten in den letzten Jahren grundsätzlich verändert hat. Die Nachfrage nach Schweizer Schokolade scheint also nicht nur ungebrochen – sie wächst sogar Jahr für Jahr.

«Made in Switzerland» gilt weltweit als Qualitätssiegel. Auch die Schokolade aus der Schweiz geniesst ein hohes Ansehen. Die Geschichte der Schweizer Schokoladenbranche reicht bis ins 19. Jahrhundert, als Schweizer Chocolatiers mit ihren Erfindungen die Schokoladenproduktion revolutionierten. Die Conchiermaschine, mit welcher die einst körnige Schokolade zu einer zartschmelzenden Paste verarbeitet werden konnte? Erfunden von Rudolf Lindt. Die Schokoladentafel, wie wir sie heute kennen? Erstmals zu verköstigen bei François-Louis Cailler. Keine Frage, die Schweiz und Schokolade gehören zusammen. Heutzutage sind es renommierte Schokolade- und Kakaounternehmen wie Lindt & Sprüngli, Cailler und Barry Callebaut, die aus der Schweiz heraus die Schoggi-Kultur exportieren und aus der Affinität für hochwertige Schokolade ein Milliardengeschäft gemacht haben.

Die Schweizer Schokoladenindustrie: Zahlen zum Dahinschmelzen

Die Schweizer Schokoladenindustrie: Zahlen zum Dahinschmelzen

Quelle: Lindt & Sprüngli, House of Switzerland, Chocosuisse

Die kleine Schweiz gehört zu den grössten Schokoladenexporteuren der Welt. Allein mit dessen Ausfuhr konnten Schweizer Schoggi und Kakao-Unternehmen im Jahr 2021 einen Umsatz von 926 Millionen CHF erwirtschaften. Dies entspricht 139'209 Tonnen Schokolade, die in diesem Zeitraum verkauft wurden.

Aber auch den Schweizerinnen und Schweizern selbst scheint ihre Schokolade zu schmecken. So wurden letztes Jahr allein in der Schoggi-Nation 57'891 Tonnen Schweizer Schokolade konsumiert. Dies bescherte den heimischen Unternehmen einen Umsatz von 783 Millionen CHF. Rechnet man diesen Wert mit jenem vom Export zusammen, so erhält man einen Jahresumsatz von 1.7 Milliarden CHF – doch in Realität könnten es weitaus mehr sein.

Die Werte beziehen sich lediglich auf die 18 Unternehmen, welche bei Chocosuisse, dem Verband Schweizer Schokoladefabrikanten, als Mitglied registriert sind. Darunter befinden sich auch Schweizer Niederlassungen international agierender Unternehmen wie Barry Callebaut und Lindt & Sprüngli. Nicht miteinberechnet sind die Umsätze von anderen regionalen Niederlassungen und Tochterfirmen der beiden Chocolatiers, die nicht in der Schweiz registriert sind. Ansonsten wäre der Wert noch grösser: Allein Lindt & Sprüngli AG konnte im Jahr 2021 einen Jahresumsatz von über 4.6 Milliarden CHF generieren.

4 Gründe, um in Schweizer Schokolade zu investieren

Schoggi ist nicht nur für den Konsumenten ein Must-Have, sondern auch für Anleger, die in eine traditionsreiche Industrie mit Wachstumspotential investieren möchten. Die Schweizer Schokoladenindustrie ist einerseits für Klassiker wie goldene Osterhasen und roten Schokoladekugeln bekannt, andererseits nehmen Schweizer Chocolatiers immer stärker die Rolle als Innovationstreiber ein. Ausserdem steigt die Anzahl Schweizer Schoggihersteller im Luxussegment, wodurch sich neue Märkte und Kundengruppen erschliessen lassen. Weitere Chancen zeigen sich auch im Ausland, da die Nachfrage nach Schweizer Schokolade in immer mehr Ländern steigt.

1. Innovation

In einer Gesellschaft, die stärker auf Selbstoptimierung und Fitness achtet, dürfte Schokolade eigentlich keinen Platz haben. Doch die Umsatzzahlen der Schweizer Schokoladehersteller bewegen sich in die Höhe. Wie lässt sich das erklären? Kurz gesagt: Neue Kreationen für neue Zielgruppen.

Jene, die aufgrund ihres Lebensstils auf Schokolade verzichtet haben, können heute die passende Schoggi für ihre Bedürfnisse finden. Mittlerweile sind zuckerfreie oder vegane Schokolade in der Schweiz keine Seltenheit. Diese werden in der Schweiz von Herstellern wie Chocolatier Halba, Stella Bernrain, Lindt & Sprüngli und Camille Bloch angeboten und in Supermärkten verkauft.

Dunkle Schokolade hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Besonders jene, die sich stärker mit der eigenen Gesundheit beschäftigen und Schokolade lieber bewusst konsumieren, dürften eher zu dunkler Schoggi greifen, weil diese aufgrund ihres hohen Kakaoanteils als gesünder gilt. Schweizer Chocolatiers reagieren auf die steigende Nachfrage, indem sie das Angebot an dunkler Schokolade in kurzer Zeit erweiterten: Mit unterschiedlichen Kakaoanteilen, angereichert durch Minze, Orange oder anderen Geschmackssorten.

Innovationsfähigkeit zeigen die Schweizer Chocolatiers nicht nur, indem sie neue Variationen von bestehenden Sorten lancieren. «Ruby» zählt neben dunkler, weisser und Milchschokolade als vierte Schokoladensorte und wurde im Jahr 2017 von Barry Callebaut ins Leben gerufen. Obwohl Ruby immer noch als Nischenprodukt gilt, ist die neue Schoggisorte bereits in Form von Eis und Riegeln im Handel erhältlich. In Zukunft müssen solche Erfindungen nicht unbedingt in einer Schokoladenfabrik entwickelt werden. Forschende der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften haben bereits die erste Schokolade aus dem Labor gezaubert. Bis sich diese jedoch auf dem Massenmarkt etabliert, könnte es noch eine Weile dauern. So viel ist schon klar: Die Zukunft der Schoggi könnte interessant werden.

2. Tradition

Weihnachtszeit ist auch Schoggizeit. Entsprechend wird im Winter die Hochsaison für Schweizer Chocolatiers eingeläutet. Schweizer Schoggi ist ein klassisches Weihnachtsgeschenk, über welches sich Jung und Alt freuen. Aber Schokolade ist nicht nur im Dezember eine beliebte Geste. Sei es nun als Souvenir, zum Valentinstag oder zu Ostern, als Dankeschön oder zum Geburtstag: Schweizer Schoggi kann man immer gut verschenken oder selbst geniessen.

Die Tradition bringt nicht nur Konsumenten, sondern auch der Schokoladenindustrie diverse Vorteile. Es wird immer leichter, die richtige Schokolade für jeden Anlass zu finden, da Schweizer Chocolatiers ganze Produktlinien für spezielle Momente und Feierlichkeiten entwickeln. Und sollten mal zu viele Osterhasen oder -eier aus Schoggi hergestellt werden, so erhalten diese in Regionen ein zweites Leben, die das christliche Osterfest nicht feiern, oder werden an gemeinnützige Organisationen gespendet.

3. Premiumisierung

Die Crème de la Crème der Schweizer Schoggi: Pralinen im Goldmantel oder Schokoladetafeln mit exklusivem Walliser Safran. Doch das Premiumsegment beschränkt sich nicht nur auf dekadente Kreationen wie diese. Der neuste Luxus in der Schweizer Schokoladenindustrie nennt sich «Bean-to-Bar» und wird insbesondere von kleineren Chocolatiers verbreitet. Das Besondere an der «Bean-to-Bar»-Schoggi ist, dass die Schoggihersteller den gesamten Prozess von der Auswahl der Kakaobohnen bis zur Schoggitafel selbst ausführen. Dadurch lernen die Chocolatiers nicht nur die Kakao-Anbauer persönlich kennen, sondern erfahren mehr über den Herkunftsort der ausgewählten Kakaobohnen.

Die Produktion der «Bean-to-Bar»-Schokolade ist relativ kostenintensiv und aufwändig, weshalb die Schoggi als Premiumprodukt klassifiziert wird. Dennoch wagen sich immer mehr Chocolatiers an die «Bean-to-Bar»-Schoggi. Dazu zählen Pioniere wie Fabian Rimann, Dieter Meier, Taucherli und Garçoa, welche die «Bean-to-Bar»-Bewegung in der Schweiz vorantreiben. Wer somit hochwertige Schweizer Schoggi sucht, dürfte es so leicht wie noch nie zuvor haben.

4. Expansion

Schweizer Schokolade hat nicht nur bei uns Kultstatus. Auch im Ausland scheint die Nachfrage nach Schweizer Schoggi immer grösser zu werden. Beispielsweise wurden im Jahr 2019 Produkte von Chocolat Frey ins Sortiment der US-Lebensmittelkette Walgreens aufgenommen. Dennoch produziert das Unternehmen weiterhin ihre Schokolade ausschliesslich in der Schweiz. Anders machen es Lindt & Sprüngli: Sie stellen ihre Schoggi nicht nur in verschiedenen Ländern her, sondern führen in diversen Städten wie Tokio, Sydney, Johannesburg und São Paulo eigene Geschäfte und Cafés mit exklusiven Kreationen wie Schoggi-Koalas und Kirschblütenpralinen. Insbesondere Schwellenländer gelten als neue, aufstrebende Wachstumsmärkte, die auch für die Schweizer Schoggibranche viel Potential mitbringen.

Schweizer Schoggi: Investieren mit Zukunfts- und Genussgarantie?

Viele Gründe sprechen dafür, dass die Schweizer Schokoladenindustrie ein starker Wirtschaftsmotor mit Wachstumspotential ist. Mit ihrer Innovationsfähigkeit können Schweizer Chocolatiers neue Zielgruppen erreichen, die aufgrund ihres Lebensstils bisher auf Schoggi verzichtet haben. Heute ist es so einfach wie noch nie, die passende Schokolade für nahezu alle Bedürfnisse zu finden. Auch die Tradition, Schoggi zu schenken, bringt neue Produktlinien hervor. Zudem scheinen sich immer mehr Schweizer Chocolatiers auf das Premiumsegment zu konzentrieren und für mehr Transparenz und Nachhaltigkeit bei der Herstellung von Schokolade zu sorgen. Gleichzeitig wächst im Ausland das Interesse an Schweizer Schoggi, womit die Nachfrage nochmals angekurbelt werden könnte. Die weltweite Verfügbarkeit von Schweizer Schoggikreationen dürfte somit in den nächsten Jahren steigen – und so auch das weltweite Ansehen der Schweizer Chocolatiers.

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