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Nachhaltig anlegen: Gutes Gewissen mit Rendite

Volt News
16.03.2022 Lesezeit: 3 Minute(n)
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Bei Anlegern und Anlegerinnen rückt neben der Rendite der Aspekt der Nachhaltigkeit immer stärker ins Bewusstsein. Viele möchten im Einklang mit ihren Werten investieren und Positives bewirken. Aber lässt sich beim Investieren ein gutes Gewissen mit einer guten Rendite vereinbaren? Rund um das nachhaltige Anlegen gibt es noch immer viele offene Fragen, Vorurteile und Mythen.

Was bedeutet nachhaltiges Investieren?

Die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels und das steigende Umweltbewusstsein in der Gesellschaft sorgen seit einigen Jahren für einen Trend zu nachhaltigen Lösungen – sowohl bei Unternehmen als auch bei Investoren. Doch wie definiert man Nachhaltigkeit bei Anlagen? Eine Möglichkeit ist es, Unternehmen nach sozialen, ökologischen und ethischen Faktoren zu bewerten. Als Bewertungsgrundlage werden hierfür in der Finanzbranche zunehmend die sogenannten ESG-Kriterien verwendet

Im Mittelpunkt der ESG-Kriterien stehen drei grundlegende Fragen: Wie verhält sich ein Betrieb gegenüber der Umwelt? Wie verhält er sich gegenüber der Gesellschaft? Und wie nimmt er seine Verantwortung bei der Unternehmensführung wahr?

Wofür steht ESG?

ESG steht kurz für Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung). Es handelt sich um ein Klassifizierungssystem, um die Nachhaltigkeit von Unternehmen oder Staaten in diesen Bereichen zu bewerten. Früher konnten Investoren sich nur schwer ein Bild davon machen, ob und wie nachhaltig Anlageoptionen sind. Die ESG-Kriterien bieten nun eine Orientierungshilfe, damit Anleger und Anlegerinnen die Nachhaltigkeit einer Geldanlage besser beurteilen können.

Um für Anleger investierbar zu bleiben, gewinnen ESG-Kriterien also auch für Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Untersuchungen aus 2021 zeigen, dass 70 Prozent der bewerteten Unternehmen inzwischen über ein ESG-Strategiepapier verfügen, dass sowohl eine Vision als auch einen konkreten Weg zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen formuliert. Im Oktober 2020 waren es noch 65 Prozent. 62 Prozent der Unternehmen unterlegen ihre ESG-Initiativen zudem mit Kennzahlen, verglichen mit 51 Prozent im Vorjahr. So sollen die Anstrengungen in diesem Bereich nachvollziehbar werden. Die allgemeine Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeitsthemen dürfte inzwischen jedoch bei fast allen Unternehmen stattfinden.

Was beinhalten die ESG-Kriterien?

Beim ESG-Kriterium Umwelt werden Unternehmen nach der Nutzung erneuerbarer Energien, dem Umgang mit Rohstoffen, ihren Produktionsmethoden sowie der Strategie im Hinblick auf den Klimawandel bewertet. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den CO2-Emissionen.

Soziales bewertet, wie stark ein Unternehmen soziale und gesellschaftliche Aspekte berücksichtigt. Dabei geht es um die Einhaltung von Arbeitsrechten, Arbeitskultur, Gesundheitsschutz, faire Entlohnung, Weiterbildungschancen sowie Versammlungs- und Gewerkschaftsfreiheit. Zudem wird geschaut, ob ein Unternehme bei Zulieferern Nachhaltigkeitsstandards durchsetzt.

Unter Unternehmensführung fallen die Einhaltung von Gesetzen, offene Kommunikation, Massnahmen gegen Korruption sowie das Nachhaltigkeitsmanagement in der Geschäftsleitung. Auch, ob die Vorstandsvergütung an Nachhaltigkeitsziele gekoppelt ist, fliesst in die Bewertung ein.

 

Rankingagenturen, Banken und diverse Unternehmen in der Finanzbranche bewerten, ob ein Unternehmen ESG-Kriterien erfüllt und damit als nachhaltig bezeichnet werden kann. Dies unterstützt Anleger und Anlegerinnen dabei, eine Entscheidung zu treffen, Risiken zu steuern und Renditechancen zu nutzen.

Wie sieht es mit der Rendite aus?

Lange hielt sich hartnäckig die Auffassung, dass sich durch nachhaltiges Investieren keine vernünftige Rendite erzielen lässt. legen nahe, dass diese Auffassung nicht per se korrekt ist. Werden die Nachhaltigkeitskriterien richtig realisiert, kann das der Rendite zugutekommen.

Studien zeigen, dass nachhaltig ausgerichtete Unternehmen durch ihr zukunftsorientiertes Handeln sogar oftmals die Risiken reduzieren können. Hohe Standards und der bewusste Umgang mit Nachhaltigkeit können sich auf lange Sicht also positiv auf den Aktienkurs und damit auf die erzielbaren Gewinne auswirken.

Wie schütze ich mich vor Greenwashing?

Grün ist „in”, und es ist durchaus möglich, dass sich manche Unternehmen den Anschein von Nachhaltigkeit geben, um von diesem wichtigen Trend zu profitieren. Das wird als Greenwashing bezeichnet.

Wie kann man also zwischen einem Unternehmen oder Fonds mit nachhaltigem Ziel und einem Trittbrettfahrer unterscheiden? Hier helfen bisher die ESG-Kriterien, die nachhaltige Investments einfacher erkennbar machen sollen. Seit Beginn des Jahres 2022 greift ausserdem die EU-Taxonomie, ein Regelwerk der Europäischen Union, das zunächst Kriterien für klimaverträgliche Investitionen definiert. Beide Hilfsmittel bieten Orientierungshilfe im Nachhaltigkeitsdschungel.

Nachhaltiges Anlegen erlaubt Rendite aus Überzeugung

Nachhaltige Anlagelösungen helfen Investoren, ihr Geld erfolgreich und im Einklang mit ihren Werten anzulegen. Dabei können sie sich an den ESG-Kriterien orientieren. Bei volt by vontobel setzt sich das Basisinvestment unabhängig vom gewählten Risikoprofil ausschliesslich aus Anlagen zusammen, die mit Hilfe von ESG-Kriterien ausgewählt wurden.

Bei genauerer Betrachtung sind die gängigen Vorurteile und Mythen also nicht immer korrekt: Mit den richtigen ESG-Anlagen kann bewusst investiert werden, um einen positiven Wandel zu unterstützen – und Erträge lassen sich dabei auch erzielen. Experten zufolge tragen die ESG-Kriterien durch die Förderung von Transparenz und der langfristigen Planung der Unternehmen sogar dazu bei, die Risiken der Geldanlage besser im Griff zu behalten. Ein guter Grund für Anleger und Anlegerinnen, nachhaltige Investments in Betracht zu ziehen.