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Wie Wearables das Gesundheitswesen revolutionieren

Volt News
28.09.2022 Lesezeit: 4 Minute(n)
Wearables revolutionieren das Gesundheitswesen
  • Wearables wie die Apple Watch wurden in den letzten Jahren immer stärker auf den Wellness- und Gesundheitsbereich zugeschnitten.
  • Gesellschaftliche Trends wie die Selbstoptimierung kurbeln die Nachfrage nach Smart Healthcare an.
  • Nun dürften Wearables nicht nur für die persönliche Gesundheit vermehrt eingesetzt werden, sondern auch für das gesamte Gesundheitswesen.

«Apple lässt die Schweizer Uhrenindustrie hinter sich» hiess es, als Schätzungen zu den Absatzzahlen der Apple Watch bekannt wurden. Auch wenn dieser Vergleich mit der traditionsreichen Schweizer Uhrenindustrie für manche hinken mag – mit rund 100 Millionen verkauften Exemplaren (nur auf Englisch) positioniert sich Apple zumindest bei den Smartwatches als Pionier im Markt. Die technisierte Armbanduhr ist nur eine der vielen «Wearables», die es heutzutage gibt. Besonders ihre Einsatzmöglichkeiten im Wellness- und Gesundheitsbereich treiben den Absatz von Wearables an. Denn immer mehr Menschen möchten ihre Gesundheit und ihren sportlichen Fortschritt unverzüglich feststellbar machen. Dies könnte allerdings erst die Vorstufe sein: Durch die Cloud-Technologie könnten Wearables eine neue Relevanz für das Gesundheitswesen erlangen, welche nachhaltige Veränderungen mit sich bringt.

Was versteht man unter Wearables?

Meist zieren «Wearables» unser Handgelenk in Form von Uhren oder Armbändern. Wearables sind jedoch sämtliche elektronische Gadgets, die am Körper getragen werden. Nebst der weit verbreiteten Smartwatch und Smart Jewelry zählen auch Innovationen wie Google Glass und die HoloLens von Microsoft dazu, die Technologien wie Augmented Reality nutzen. «Wearables» sind schlussendlich Mini-Computer, die unseren Alltag in verschiedenen Bereichen erleichtern sollen.

 

Nutzungsbereiche und Funktionen von Wearables

 

Nutzungsbereiche und Funktionen von Wearables

 

Besonders scheinen sie Nutzer jedoch zur Messung von sportlichen Leistungen, Schlafgewohnheiten oder anderweitigen Analysen einzusetzen, welche die eigene Gesundheit betreffen. So sind mehr als 80 Prozent der Konsumenten laut einer Studie von Insider Intelligence (nur auf Englisch) dazu bereit, Wearables für die eigene Gesundheit zu tragen. Doch Gadgets wie die Smartwatch waren ursprünglich nicht als Gesundheits- oder Fitness-Tracker angedacht. Vielmehr wurden die intelligenten Helfer als kompakte Erweiterung unseres Smartphones im Markt positioniert, durch welche wir über eingehende Anrufe, Nachrichten und die neuste Wetterprognose informiert werden können. Inzwischen bilden Wearables ihre eigene Kategorie, die losgelöst vom Smartphone getragen und genutzt werden können.

Auf das Potential von Wearables im Gesundheitswesen setzt auch Apple CEO Tim Cook. «I believe, if you zoom out into the future, and you look back, and you ask the question, 'What was Apple's greatest contribution to mankind?', it will be about health», so Cook im Jahr 2019. Seine Überzeugung zeigt sich auch in den jüngsten Produkten von Apple: Mit «Fitness+» wurde ein Programm exklusiv für Nutzer einer Apple Watch entwickelt. Hierbei handelt es sich um ein Abo für Workout-Videos, die von Apple produziert werden.

Die Videos können zwar auf dem iPhone, iPad oder über Apple TV abgespielt werden, sind aber erst mit der Apple Watch individualisierbar. Diese überträgt während des Trainings persönliche Daten wie Puls und verbrannte Kalorien in Echtzeit auf das ausgewählte Workout. Daher bildet die Apple Watch das Herzstück von Apples Vision einer Zukunft, in welcher Wearables für das Gesundheitswesen relevant werden.

Der Gesundheitsexperte am Handgelenk

Eine neue Studie belegt die immer stärkere Verbreitung der Wearables. Rund 40 Prozent aller Teilnehmenden der «Connectivity and Mobile Trends»-Studie von Deloitte (nur auf Englisch) besitzen eine Smartwatch. Die Mehrheit nutzt diese jedoch nicht, um Anrufe entgegenzunehmen oder ihre Nachrichten zu lesen. Vielmehr unterstützt die Smartwatch die Nutzer dabei, ihre Fitness-Ziele zu erreichen und die eigene Gesundheit im Auge zu behalten.

Die zunehmende Beliebtheit dieser Gadgets lässt sich auf zwei Entwicklungen zurückführen: Einerseits der Trend zur Selbstoptimierung, andererseits die immer älter werdende Bevölkerung, die verstärkt medizinische Leistungen benötigt. Auch die steigende Lebenserwartung trägt zur Relevanz von Wearables im Gesundheitswesen bei. Entsprechend werden die Gadgets so weiterentwickelt, dass sie als persönliche Gesundheitsmanager dienen.

Durch den technologischen Fortschritt steigt auch die Genauigkeit der Wearables, weshalb sie immer verlässlichere Gesundheitsdaten darlegen können. So können sich mithilfe von Smartwatches und Fitness-Trackern Anzeichen von Krankheiten umso früher feststellen lassen. Manche Wearables sind schon heute so eingestellt, dass sie die gesammelten Gesundheitsdaten einem Arzt oder anderen Fachpersonen im Gesundheitswesen weiterleiten. Mit der zunehmenden Verbreitung der Gadgets auf dem Massenmarkt bieten Versicherungen heute schon Rabatte für den aktiven Einsatz von Wearables an.

Die Cloud macht es möglich

Bisher wurden die smarten Accessoires hauptsächlich für die persönliche Gesundheit genutzt. Die Cloud macht es aber möglich, den Wirkungsbereich von Wearables auf ganze Gesundheitssysteme auszuweiten. In diesem Szenario leiten die vernetzten Gadgets ihre Daten an eine Cloud weiter, wo sie verarbeitet und mit weiteren Daten zusammengeführt werden können. Auf diese Informationen hätten auch Ärzte sowie medizinische Fachkräfte Zugriff, die umso früher Anzeichen von Krankheiten oder möglichen künftigen Beschwerden bei ihren Patienten erkennen könnten.

Die Cloud hat aber auch das Potential, durch eine Künstliche Intelligenz (KI) selbst komplexe medizinische Analysen durchzuführen und aussagekräftige Schlüsse mit den Daten der Wearables zu ziehen. Allein diese Vision zeigt auf, dass Wearables künftig einen umso höheren Stellenwert für uns haben könnten. Dies könnte die Beliebtheit - oder gar die Notwendigkeit - von Wearables und Smart Healthcare nachhaltig prägen.

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