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Schutz vor Inflation: Wann alternative Anlagen sinnvoll sind

Volt News
21.03.2022 Lesezeit: 3 Minute(n)
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Alternative Anlagen werden immer beliebter. Dies liegt zum einen an ihren besonderen Eigenschaften, mit denen man ein Portfolio gegen negative Entwicklungen am Markt bis zu einem gewissen Grad absichern kann. Zum anderen wird es durch neue Apps und Investmentplattformen immer einfacher, in diese zu investieren. Hinzu kommt das aktuelle Niedrigzinsumfeld, das bei vielen Privatanlegern derzeit für eine geringe Rendite sorgt. Allerdings ist Vorsicht geboten. “Alternatives” sind vielseitig und oft komplex.

Alternativen zu traditionellen Anlagen

Bei alternativen Anlagen handelt es sich um Investments abseits von traditionellen Finanzprodukten wie Aktien, Investmentfonds, Anleihen oder festverzinslichen Wertpapieren. Zu den alternativen Geldanlagen können beispielsweise Gold und Rohstoffe, aber auch Immobilien und Infrastrukturprojekte sowie Hedgefonds und Private Equity gehören. Auch Kunstobjekte, Weine und andere Sachwerte zählen zu den alternativen Anlagen. Das breite und vielseitige Spektrum dieser „Alternatives“ umfasst also unterschiedliche Anlageformen und Einsatzzwecke.

 

Alternative Anlagen im Portfolio

Alternative Investments korrelieren oft weniger stark mit den Märkten. Je nach Anlage entwickeln sie sich also eher unabhängig und in manchen Fällen sogar gegenläufig zum allgemeinen Marktgeschehen. Daher werden sie klassischerweise zur Streuung von Risiken in einem Portfolio eingesetzt. Ein Ziel kann beispielsweise die Absicherung gegen Inflation sein.

Anleger sollten Vorteile und Risiken kennen

Mit alternativen Finanzanlagen lässt sich also die Balance in einem Portfolio verbessern. Daneben erwarten sich Investoren von alternativen Anlagen oft ein optimiertes Renditeprofil, also die Chance auf eine höhere Rendite. Damit kann allerdings auch ein höheres Risiko verbunden sein. Die Komplexität und die Unterschiedlichkeit von alternativen Anlagen können teilweise hohe Ansprüche an Investoren stellen: Es empfiehlt sich, die Vorteile und Risiken der entsprechenden Anlageklasse genau zu kennen und Analysen durchzuführen. Aus diesem Grund waren alternative Anlagen bislang meistens in professionell verwalteten Portfolios zu finden.

Alternatives haben besondere Merkmale

Im Gegensatz zu Aktien und Anleihen werden viele Alternative Investments in der Regel nicht an der Börse gehandelt. Manche davon haben möglicherweise nur einen begrenzten Käuferkreis, können erst ab einer hohen Einstiegssummer gehandelt werden oder sind an eine festgelegte Laufzeit gebunden, innerhalb dessen sie nicht oder nur begrenzt verkauft werden können.

Alternative Anlagestrategien können in öffentlichen wie auch privaten Märkten angesiedelt sein. Zudem unterscheidet man bei “Alternatives” zwischen liquiden und illiquiden Anlagen. Bei liquiden Anlagen gibt es einen Markt mit breitem Angebot und genügend Nachfrage, um die Anlage jederzeit und in hoher Menge zu kaufen oder verkaufen. Bei illiquiden Anlagen besteht meistens nur ein kleiner Markt. So lassen sich diese Anlagen, wie beispielsweise Private Equity, Private Debt oder Infrastruktur oft nicht in kurzer Zeit, nicht in der gewünschten Menge oder nicht ohne hohe Kosten handeln.

Wichtige Anlageoptionen für Investoren

Anleger und Anlegerinnen ergänzen oftmals ihre Portfolios mit folgenden Alternative Investments:

Gold. Diese gängige Anlageklasse ist bei vielen Investoren wegen ihres Sicherheitsversprechens beliebt. Gold kann dem Inflationsschutz dienen und entwickelt sich oft – allerdings bei Weitem nicht immer – gegenläufig zum Markt. Es gehört zu den bewährten Strategien, um ein Portfolio abzusichern und zu diversifizieren.

Commodities (Rohstoffe). Auch Commodities werden von Experten zu den Anlagen gerechnet, die weniger stark von Märkten getrieben sind. Sie können auf vielfältige Weise zum Investment werden, zum Beispiel über Direktkäufe, Zertifikate oder Terminkontrakte (Futures). Commodities lassen sich zum Inflationsschutz und zur Diversifikation verwenden.

Real Estate (Immobilien-Investments). Bei dieser Anlage erhalten Investoren die Möglichkeit, an steigenden Immobilienpreisen teilzuhaben, ohne ein Haus oder eine Wohnung besitzen zu müssen. Dies funktioniert meistens über Immobilienfonds, ist aber auch direkt über Immobilienprojekte möglich. Diese alternative Anlage dient der Renditeoptimierung und kann Anleger und Anlegerinnen beispielsweise vor Inflation schützen.

Hedgefonds. Der Name dieser alternativen Investmentfonds leitet sich vom englischen Wort für „absichern“ („to hedge“) ab. Diese dienen also prinzipiell der Absicherung gegen Risiken, können aber genauso mit dem Ziel einer überdurchschnittlichen Rendite mit einem höheren Risikoverhältnis eingesetzt werden. Es handelt sich um eine spekulative Investmentstrategie mit aktiver Verwaltung durch Investmentspezialisten. Durch das aktive Management besteht die Chance in unterschiedlichen Marktbedingungen Erträge zu erzielen. Im besten Fall können Anleger so an Aufwärtsbewegungen des Markts teilhaben und sich gleichzeitig vor Abwärtsbewegungen schützen. Grundsätzlich gelten Hedgefonds als Anlageoptionen, die für Investoren mit höheren Risiken einhergehen können.

Alternative Anlagen erlauben Diversifikation und Rendite

Immer mehr Anleger möchten ihr Portfolio mit Alternative Investments abrunden, oder sogar ausschliesslich in diese investieren. Das liegt einerseits an der anziehenden Inflation und einer erhöhten Unsicherheit bei traditionellen Anlagen, und zum anderen an der immer einfacheren Möglichkeit, über Apps und Investmentplattformen in “Alternatives” zu investieren.

Alternative Anlagen tragen zur Diversifikation eines Portfolios bei und können dessen Rendite-Risiko-Verhältnis bei richtigem Einsatz optimieren. Sie werden also aus Risikoüberlegungen und als Stabilisator eingesetzt, können aber auch auf die Optimierung der Rendite ausgerichtet sein.

Der Einsatzzweck alternativer Investments ist vielseitig, komplex und erfordert oft besonderes Wissen. Wer also daran interessiert ist, sein Portfolio mit alternativen Anlagen zu ergänzen, sollte sich gut informieren, sich professionell beraten lassen oder sein Portfolio gezielt von Investmentspezialisten verwalten lassen.