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Aktiv vs. Passiv Investieren: Eine Glaubensfrage?

Volt News
17.03.2022 Lesezeit: 3 Minute(n)
Aktiv vs. Passiv Investieren: Eine Glaubensfrage?
  • Aktiv investieren bedeutet, dass Experten anhand ihrer Beobachtungen Ihr Portfolio gestalten und verwalten.
  • Hingegen greifen die Experten nicht beim passiven Investieren ein.
  • Als Beispiel werden häufig Fonds verwendet: Je nach Option und Zielsetzung unterscheidet sich der Selektionsprozess der Wertschriften.
  • Nichtsdestotrotz ist der Umgang mit aktiven Fonds heutzutage so einfach wie noch nie dank der zahlreichen Möglichkeiten.

 

Wer heutzutage anlegt, hat mehr Möglichkeiten als je zuvor. Doch bevor man sich an die Auswahl des passenden Portfolios macht, sollte man sich die Frage stellen, ob man aktiv oder passiv investieren möchte. Beide Arten zu Investieren haben Vor- und Nachteile. Entscheidend ist, welche Ziele man mit seinem Investment verfolgt.

Riesiges Angebot an Investitionsmöglichkeiten

Durch die niedrigen Zinsen in den entwickelten Ländern gehen immer mehr Menschen dazu über, ihr Erspartes zu investieren, anstatt es auf einem Sparkonto zu deponieren. Ausserdem können Privatanleger dank einer Vielzahl an App-Lösungen und Trading-Plattformen einfacher als je zuvor ihr Glück an der Börse versuchen und mit Wertpapieren handeln.

Das Angebot an Investments ist allerdings riesig. Entsprechend stellt sich die Frage, wie man sich möglichst einfach ein Portfolio zusammenstellen kann, welches ansprechende Renditeerwartungen bei gleichzeitig angemessenem Risikoverhältnis verspricht.

In Fonds investieren

Eine Möglichkeit bieten Fonds – und zwar besonders bezüglich der Diversifikation — also der Streuung der Risiken. Denn anstatt einzelner Aktien oder Anleihen, investiert man sein Geld in einen Fonds, der den eigenen Anlagezielen am besten entspricht. Der Fonds investiert die angelegten Beträge je nach Strategie und Ausrichtung in verschiedene Wertpapiere oder in Anlagen wie Immobilien. Da ein Fonds die Anlagegelder vieler Anleger bündelt, hat er eine grössere Finanzkraft als ein einzelner Anleger, und kann sehr viel breiter diversifizieren. Zunächst stellt sich jedoch eine Frage: aktiv oder passiv investieren?

Was sind passiv verwaltete Fonds?

Passive Fonds haben in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen. So hat sich ihre Zahl zwischen 2007 und 2015 fast vervierfacht. Passiv investieren bedeutet, dass der Fonds einen Index wie zum Beispiel den Schweizer Aktienindex SMI oder den deutschen DAX abbildet. Der Fonds kauft dabei die Aktien in diesem Index und bildet diesen nach. Die Entwicklung des Fonds soll derjenigen des Index 1:1 entsprechen. Das heisst, die Manager des Fonds greifen nicht aktiv ein. Einzig die Gewichtung der Unternehmen im Fonds wird in regelmässigen Abständen an den Index angepasst.

Die bekanntesten Vertreter passiver Fonds sind Exchange Traded Funds (ETF), also börsengehandelte Fonds, die es mittlerweile für alle erdenklichen Indizes, Anlagekategorien und Märkte gibt. Der grosse Vorteil dieser Fonds sind die oftmals ansprechenden Gebühren. Da sie nicht aktiv verwaltet werden, fallen in der Regel nur geringe Kosten für das Management an und die Gebühren sind im Vergleich recht transparent.

Was ist aktives Investieren?

Aktive Fonds haben ein Managementteam, das die Entwicklung der Märkte und der Unternehmen genau verfolgt und fortlaufend analysiert. Die Auswahl der Wertschriften geschieht durch das Managementteam. Ausgewählt werden Unternehmen und Anlagen, die der Ansicht des Teams nach das grösste Potenzial bieten. Anlagen, denen eine schwächere Performance vorausgesagt wird, werden regelmässig gegen attraktivere Anlagen ausgewechselt.

Aktive vs. Passive Fonds: Was ist der Unterschied?

Über die Frage, welche Fonds besser sind, aktiv oder passiv verwaltete, scheiden sich die Geister. Ein gut geführter aktiver Fonds strebt an, seinen Vergleichsindex zu schlagen. Hier zählt nicht nur, dass bei Kursgewinnen oft eine höhere Rendite erzielt werden kann, sondern auch, dass bei Rückschlägen an den Märkten die Verluste begrenzt werden können.

Die Kritiker von aktiven Fonds bemängeln, dass die besseren Renditen durch die höheren Managementgebühren meist wieder zunichtegemacht werden. Die Wahrheit liegt – wie bei so vielem – irgendwo dazwischen. Das zeigt eine grosse Studie des deutschen Fondsverbands BVI zur Performance aktiv verwalteter Fonds im Jahr 2020.

Gemäss der Studie erzielten aktive Fonds im Schnitt eine bessere Performance als ihre Vergleichsindizes, doch es gab auch hier Unterschiede. Die grossen Gewinner waren spezielle Aktienfonds, die in thematische Anlagen oder in Nischenmärkten investierten. Hier betrugen die Überrenditen zum Teil mehr als fünf Prozent. Schliesslich kommt es in diesen Märkten häufiger zu grösseren Ausschlägen, die gute Fondsmanager zu nutzen wissen. Breit angelegte, global ausgerichtete Fonds lagen hingegen im Schnitt nahe oder sogar unter den Vergleichsindizes.

Was nun – aktiv oder passiv in Fonds investieren?

Wer sich damit zufrieden gibt, den Marktzyklen zu folgen und am langfristigen Wachstum breiter Indizes partizipieren möchte, ist wahrscheinlich mit einer Auswahl grosser ETF gut bedient. Hier schlägt das Preisargument die möglicherweise schwächere Rendite gegenüber einem ähnlich aufgestellten aktiv verwalteten Fonds.

Wer sich allerdings für Zukunftsthemen, thematische Anlagen oder Nischenmärkte interessiert, wer seinen persönlichen Überzeugungen mit seinen Investitionen Ausdruck verleihen möchte oder spezifische finanzielle Ziele verfolgt, dürfte an einem aktiven Fonds mehr Freude haben. Bei der Nutzung digitaler Investmentangebote mit aktivem Portfoliomanagement liegen die Gebühren zudem oft niedriger als bei klassischen nicht-digitalen Vermögensverwaltungsmandaten, so dass sich eine aktiv verwaltete Investmentlösung auch bei niedrigeren Beträgen lohnen kann.

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Risiken von Investitionen in Finanzmärkte

Investitionen in spezielle Themen auf den internationalen Finanzmärkten sind mit Risiken verbunden. Kurs, Wert und Ertrag einer Anlage, insbesondere in ein spezielles Thema und grenzüberschreitend, hängen u.a. von der wirtschaftlichen Entwicklung, der globalen Beachtung des Themas an den internationalen Finanzmärkten und dem Kurs der zugrundeliegenden Wertpapiere ab.