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Warum Geld anlegen dem Sparen überlegen ist

Volt News
16.03.2022 Lesezeit: 4 Minute(n)
Geld anlegen vs. sparen: Was ist besser?
  • Wer das Meiste aus seinem Vermögen machen möchte, kann sich in der heutigen Zeit nicht allein auf das Sparkonto verlassen.
  • Vielmehr belohnen die Umstände eine nachhaltige Balance zwischen Sparen und Investieren.
  • Dank der voranschreitenden Digitalisierung bestehen weitere Möglichkeiten, wie man sein Geld zukunftsorientiert anlegen kann.

 

So richtig lukrativ waren Sparkonten nur selten. Aber Sparen war einfach, brauchte kein Fachwissen, und mit der Zeit hatten Sparer einiges auf der hohen Kante liegen. Doch diese Zeiten sind vorbei. Tiefe Zinsen und Inflation lassen angesparte Beträge sogar schrumpfen. Daher stellt sich die Frage: Geld anlegen oder sparen? Dank immer besserer Apps und Online-Angeboten ist das heutzutage unkompliziert.

Tiefe Zinsen machen Sparen unattraktiv

Früher konnte man jeden Monat etwas Geld auf das Sparkonto einzahlen – und über die Jahre kam dank Zinsen ein schöner Betrag zusammen. Doch seit Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 sind die Zinsen stark gesunken, in einigen Ländern liegen sie sogar unter null. Wenn Banken auf ihr ausgeliehenes Kapital nur wenig Zinsen erhalten, oder sogar Negativzinsen zahlen müssen, können Sie Besitzern eines Sparkontos im Gegenzug auch nur wenig Rendite bieten. Hinzu kommt das Problem mit der Inflation.

Schleichender Wertverlust durch Inflation

Bis vor Kurzem waren die Inflationsraten in den entwickelten Ländern relativ niedrig, und wenn das Geld auf dem Konto schon keine Zinsen abwarf, dann verlor es wenigstens nicht an Wert. Aber auch dies hat sich geändert. Sowohl in der Schweiz als auch in der Eurozone sind die Inflationsraten im Jahr 2021 kräftig angestiegen. So lag sie im November 2021 in Deutschland dem statistischen Bundesamt nach bei 5,2 Prozent, in der Schweiz den Zahlen des Bundesamts für Statistik nach bei 1,5 Prozent.

Inflationsrate EU und Schweiz im Vergleich

 

Es ist möglich, dass die erhöhte Inflation länger anhalten könnte. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ging in ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung vom September 2021 von einer Inflationsrate von 0,7 Prozent im Jahr 2022 und 0,6 Prozent im Jahr 2023 aus – wenn auch gering im Vergleich zur EU und den USA. Das heisst, Geld auf dem Sparkonto bringt nicht nur keine Rendite mehr, sondern verliert zusätzlich an Wert. Ein weiterer Grund, das Anlegen in Betracht zu ziehen. Dann wäre da noch die Rentenlücke.

Rentenlücke erfordert Handeln

Früher konnte man sich auf die staatliche Rente verlassen. Doch das Rentensystem stösst zunehmend an seine Grenzen: Vor allem in den Industrieländern wird die Bevölkerung immer älter. Das heisst, immer mehr Menschen werden gleichzeitig ihre Rente beziehen.

Gemäss Bundesamt für Statistik werden in der Schweiz im Jahr 2050 auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter 46,5 Pensionierte kommen, in Deutschland schätzt das Statistische Bundesamt den Anteil sogar auf 65 Pensionierte. Die im Verhältnis immer geringere Zahl an Erwerbstätigen muss also die Rente von immer mehr Pensionären finanzieren. Es ist daher wahrscheinlich, dass die Rentenbeträge nicht mehr steigen können. Wer also im Alter abgesichert sein möchte, sollte selbst aktiv werden.

Geld Anlegen oder Sparen: Der Vergleich

Was aber bringt nun das Geld anlegen im Vergleich zum Sparen konkret? Gemäss einem Rechenbeispiel des Online-Vergleichsdiensts moneyland.ch hätte eine Anlage von 10’000 Franken auf einem Sparkonto im Jahr 2008 bis Ende 2020 einen durchschnittlichen Realzins von 0,26 Prozent pro Jahr erbracht. Das heisst, der Betrag auf dem Konto wäre nach 12 Jahren auf 10’338.67 Franken gestiegen.

Wären die 10’000 Franken in Aktien investiert worden, zum Beispiel im Swiss Market Index (SMI), dann hätte die Rendite im Schnitt – je nachdem, zu welchem Zeitpunkt genau man 2008 investiert hätte – jedes Jahr etwas über 5 Prozent betragen. Bis Ende 2020 wäre der investierte Betrag also auf ca. 19’000 Franken angestiegen. Das ist knapp doppelt so viel wie beim Sparkonto.

Zwar kann Wachstum bei einer Investition nie garantiert werden, und diese kann sich auch negativ entwickeln, allerdings zeigt das Beispiel das Potenzial einer Investition im Vergleich auf:

Vergleich durchschnittliche Performance Schweizer Sparzinsen und Aktien SMI bei reinvestierter Rendite seit 2008

 

Das Rechenbeispiel zeigt, dass Geld anlegen in der Vergangenheit meist höhere Renditen gebracht hat als Sparen. Dennoch wird Anlegen noch immer als zu risikoreich angesehen. Wenn einige Grundsätze berück-sichtigt werden, ist jedoch ein nachvollziehbares Verhältnis zwischen Erwartungen und einzugehenden Risiken möglich: ein langer Anlagehorizont, ein diversifiziertes Portfolio und eine Anlagestrategie, ange-passt auf die eigene Risikobereitschaft. Wichtig ist zudem, wieviel man von seinem freien Vermögen inves-tiert. Dies hängt immer von den individuellen Umständen ab.

Einen gewissen Anteil an nicht-investiertem Geld sollte man in jedem Fall als Puffer parat haben, um nicht zu einem ungünstigen Zeitpunkt seine Anlagen verkaufen zu müssen. Klingt kompliziert?

Geld anlegen oder sparen: Was ist besser?

Auch für jene, die noch nicht ganz vom Sparkonto abrücken wollen, macht es allemal Sinn, sich über weitere Anlageformen Gedanken zu machen. Zwar kann die vergangene Wertentwicklung nie als zuverlässiger Indikator für künftige Ergebnisse genommen werden, aber das Rechenbeispiel zumindest zeigt: Wer in spannenden Zeiten wie diesen sein Vermögen aufbauen will, kommt um Alternativen zum Sparen nicht herum.

Dank App-basierter Anlagemöglichkeiten erhält man heute bereits mit kleinen Beträgen eine professionelle Anlagestrategie. Die Angebote reichen von einfachen digitalen Fonds über Säule-3a-Angebote bis hin zu thematischen Anlagen mit aktiv verwalteten Portfolios durch Investmentexperten. Im Prinzip kann jeder schon mit kleineren Beträgen anlegen.

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