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Welche Technologien könnten in Zukunft das Smartphone ersetzen?

Volt News
14.09.2022 Lesezeit: 5 Minute(n)
3 Dinge, die das Smartphone in Zukunft ablösen könnten
  • Das Smartphone entwickelte sich schnell zu einem unverzichtbaren Begleiter für uns. Doch dessen Entwicklung scheint für manche in letzter Zeit zu stagnieren.
  • Bedeutet dies, dass wir uns vom Smartphone verabschieden müssen? Tech-Riesen wie Apple, Samsung & Co. haben schon Pläne für eine Zukunft, in welcher das Smartphone überflüssig werden könnte.
  • Drei Innovationen zeigen auf, dass das Smartphone nicht die letzte disruptive Technologie sein dürfte, welche uns die Tech-Giganten präsentieren.

Die Geschichte beginnt im Jahr 1861 mit der Erfindung des Telefons. Damals war es eine weltbewegende Meldung, dass man mit anderen Menschen sprechen konnte, die sich nicht im selben Raum befanden. Diese Innovation ebnete den Weg für das Telefon des 21. Jahrhunderts: Das Smartphone. Doch so schnell sich dieses seit seiner Verbreitung auf dem Massenmarkt veränderte, scheint die Weiterentwicklung des Smartphones in den letzten Jahren zu stagnieren. Zahlreiche Stimmen behaupten, dass sich die letzten Smartphone-Generationen nicht mehr so stark voneinander unterscheiden wie zuvor. Ist das ein erstes Zeichen dafür, dass der Zenit des smarten Begleiters überschritten wurde? Welche Technologien könnten in Zukunft das Smartphone ersetzen?

Eine Welt ohne Smartphones scheint für die meisten unvorstellbar zu sein. Durchschnittlich verbringen wir damit bis zu 4.8 Stunden am Tag. Kein Wunder, denn das Smartphone entwickelte sich in kürzester Zeit zu einem Alleskönner: Fotografieren, Filmen, Mails schreiben, Musik hören, die Wetterprognose abrufen und Nachrichten lesen sind dank dem Smartphone auf einem einzigen Gerät möglich. Vor 30 Jahren hätte man dafür mindestens einen Fernseher, einen Computer und einen Walkman gebraucht. Doch wie auch bei all diesen Erfindungen, dürfte auch das Smartphone irgendwann von neuen Technologien abgelöst werden. Wenn es nach Google, Apple, Samsung und Co. geht, am liebsten schon morgen.

Ein Blick auf die Tech-Giganten zeigt nämlich, dass sie sich bereits für eine Zukunft mit neuen Technologien wappnen, welche das Smartphone ersetzen könnten. Seien es nun Programme, die wir mit unseren Gedanken steuern oder die Vision von einem Zuhause, in welchem wir abschalten und Maschinen für uns denken lassen: Solche Pläne lassen das Smartphone fast schon alt aussehen. Brauchen wir in solch einer Zukunft noch unseren ständigen Begleiter? Folgende drei Entwicklungen haben das Potential, das Smartphone abzulösen.

1. Internet of Things

Das «Internet of Things» ist ein Netzwerk von physischen Gegenständen, die mit dem Internet verbunden sind und einen übergreifenden Datenaustausch ermöglichen. Klingt abstrakt, aber wird unter dem Begriff «Smart Home» schon greifbarer. Ihr Kaffee wird um 8:00 Uhr von der Maschine vorbereitet und der Geschirrspüler stellt automatisch fest, wann er starten soll, damit Teller und Besteck pünktlich für das Abendessen sauber sind.

Mit dem Smart Home wird somit ein Umfeld gestaltet, in welchem sich Maschinen den Menschen anpassen: Zahlreiche Geräte sind mit Kameras, Mikrofonen und Sensoren vernetzt und leiten die gesammelten Daten an eine zentrale KI-Einheit laufend weiter. Dort werden Daten zu unserem Verhalten gespeichert und so verarbeitet, dass die Prozesse im Haushalt laufend personalisiert werden. Wenn in unserem Zuhause ständig auf unsere Bedürfnisse reagiert wird, könnten Smartphones dort schnell überflüssig werden.

Google Home, Siri und Alexa sind nur der Anfang. In «Smart Cities» könnten durch ein intelligentes Netzwerk ganze Strassen, Gebäude sowie Fahrzeuge miteinander kommunizieren, um unseren Alltag beträchtlich zu erleichtern. Es handelt sich hierbei nicht nur um eine Vision, von welcher wir noch weit entfernt sind. Städte wie Singapur, Helsinki und Zürich befinden sich derzeit in einer Transformation, um sich künftig als «Smart City» zu positionieren. Sei dies nun durch smarte Strassenlampen, die gleichzeitig Umwelt- und Verkehrsdaten sammeln und WiFi zur Verfügung stellen, oder durch die Elektrifizierung des öffentlichen Verkehrs. Die städtische Infrastruktur der Zukunft ist digital, vernetzt und energieeffizient.

2. Augmented Reality

Im Gegensatz zur Virtual Reality (VR), in welcher man in eine virtuelle Welt eintaucht, ergänzt Augmented Reality (AR) die Realität durch digitale Elemente, die gemeinsam zu einer Welt verschmelzen. Wie das aussieht, hat Pepsi in einer Werbeaktion gezeigt. Während Pendler in London an einer Bushaltestelle auf ihren Anschluss warteten, konnten sie durch eine «Glasscheibe» beobachten, wie sich ihnen ein Komet nähert und ein gigantischer Roboter ganze Hochhäuser zerstört. Doch es war alles eine digitale Show, die durch Augmented Reality ermöglicht wurde: Der Asteroid und der Roboter wurden auf einen Bildschirm projiziert, an dem eine Kamera angeschlossen war, welche die echte Strasse dahinter filmte. So erlebten Zuschauer ein virtuelles Schauspiel in einer realen Szenerie.

Um AR im Alltag für jeden Nutzer zu personalisiert erlebbar zu machen, fördern Tech-Giganten wie Microsoft, Apple und Meta die Entwicklung von AR mit entsprechenden Gadgets. Microsoft bringt das AR-Erlebnis wortwörtlich auf Augenhöhe, indem sie mit ihrer «HoloLens»-Brille den Alltag durch Hologramme optimieren möchten. Einen anderen Weg wählt Apple: Sie führen gemäss eigenen Angaben die grösste AR-Plattform weltweit. Ein Grossteil der Apple-Geräte sind nämlich Augmented Reality-tauglich. Hinzu kommen die vielen AR-Anwendungen wie Pokémon Go und Snapchat, die im App Store aufgeführt werden. Das Smartphone würde somit als Übergangslösung dienen, um Augmented Reality alltagstauglich zu machen.

3. Brain Computer Interface

Was einst in Sci-Fi-Filmen prophezeit wurde, könnte nun wahr werden: Mit einem sogenannten «Brain Computer Interface» (BCI) könnten wir dank Sensoren auf unserem Hinterkopf den Alltag mit unseren Gedanken steuern. Damit soll eine Brücke zwischen dem Gehirn und elektronischen Geräten geschlagen werden. Wir können Mails ohne zu Tippen schreiben, ganze Bestellungen aufgeben und Präsentationen gestalten, ohne ein Wort zu sagen oder zu tippen.

Bevor sprachgesteuerte Systeme oder Smartphones durch Brain Computer Interfaces ersetzt werden, könnte es allerdings noch eine Weile dauern. Im Gegensatz zu Entwicklungen wie Internet of Things oder Augmented Reality, bieten Big Tech-Unternehmen noch kaum konkrete Innovationen im Bereich BCI an.

Oder: Das Smartphone lebt weiter – und wird smarter

Nicht zuletzt besteht noch die Möglichkeit, dass das Smartphone weiterentwickelt wird, bevor es abgelöst wird. Obwohl der Fortschritt am Smartphone zu stagnieren scheint, zeigt dessen Geschichte, wie weitreichend selbst kleine Änderungen sein können. Feinheiten wie die regelmässige Optimierung der Smartphone-Kamera wurden zunächst von vielen Usern unterschätzt. Heute wissen wir, dass dies einer der Gründe ist, weshalb audiovisuelle Plattformen wie Instagram und Tiktok so populär werden konnten. So revolutionär Features wie die Entsperrung mit dem Fingerabdruck oder die Face ID sind, wird am Beispiel der Smartphone-Kamera deutlich, dass nicht nur disruptive Technologien den grössten Einfluss auf das Nutzungsverhalten haben, sondern manchmal auch kleine Verbesserungen.

Das bedeutet nicht, dass bevorstehende Neuerungen am Smartphone weniger bewirken werden. Obwohl das 5G-Netz in der Schweiz zurzeit noch ausgebaut wird, befasst sich Samsung bereits mit der Entwicklung von 6G. Laut einem Bericht des Entwicklers soll der neue Mobilfunkstandard bereits im Jahr 2030 eingesetzt werden. 6G soll nicht nur bis zu 50 Mal schneller als sein Vorgänger sein: Samsungs 6G-Vision ist auch mit einer höheren Energieeffizienz, dem Einsatz von Hologrammen sowie weiteren Innovationen verbunden.

Künftig könnte auch «Wireless Charging» neue Formen annehmen. Mit «Over the Air»-Charging könnten Ladestationen, die mit Radiowellen oder Infrarot-Strahlung arbeiten, das Smartphone künftig automatisch laden. Demnach müsste das Smartphone der Zukunft nicht mehr auf einer Fläche liegen, um geladen zu werden, wie es heute der Fall ist.

Was passiert in Zukunft mit dem Smartphone?

Insbesondere das Internet of Things und Augmented Reality zeigen auf, wie die zunehmende Digitalisierung unseren Alltag künftig prägen könnte. Doch es scheint so, als ob sich diese Innovationen nicht vom Smartphone abwenden werden. Vielmehr dürfte es mit den Entwicklungen der Tech-Giganten künftig eine komplementäre Rolle einnehmen. Das Smartphone dürfte also nicht die letzte disruptive Technologie sein, die uns Tech-Firmen wie Apple, Samsung & Co. bescheren könnten.

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