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Alternative Anlagen: Sinnvoll mit Krypto diversifizieren?

Volt News
14.10.2022 Lesezeit: 5 Minute(n)
Portfolio sinnvoll mit Krypto diversifizieren

Darum geht’s

  • Krypto steht für «Kryptowährungen» wie Bitcoin (BTC) und Ether (ETH). Was Kryptowährungen so einzigartig macht, ist die Technologie, die ihnen zugrunde liegt.
  • Die Blockchain dient nicht nur als Basis für Kryptowährungen, sondern bietet auch Potential für weitere Anwendungen abseits von Zahlungsvorgängen. Das macht Krypto zu einem interessanten Investment.
  • Doch welche Punkte sollte man beachten, wenn man sein Portfolio mit Krypto anreichern möchte?

Aktien oder Krypto – nach diesem Prinzip scheinen viele Menschen ihre Anlageentscheidungen zu treffen. Es muss jedoch keine Ausschlussfrage sein, da sich klassische Anlagen und Kryptowährungen auch in einem gemeinsamen und langfristig ausgerichteten Portfolio vereinen lassen. Denn abseits Spekulationen auf schnelle Gewinne hat die Technologie, auf welcher Bitcoin und Ether basieren, langfristiges Potential zu bieten.

Was ist Krypto?

Krypto wird oft als Kurzform für «Kryptowährungen» verwendet. Damit assoziieren viele die grössten und wohl bekanntesten digitalen Devisen: Bitcoin (BTC) und Ether (ETH). Was Kryptowährungen im Vergleich zu klassischen Investmentmöglichkeiten einzigartig macht, ist die Technologie, die ihnen zugrunde liegt.

Vor der Entstehung von Krypto war es beispielsweise nicht möglich, Geld digital zu schicken, ohne dass Transaktionen von einer Instanz, wie einer Bank oder einem Online-Zahlungsdienstleister, kontrolliert, genehmigt und belegbar gemacht wurden. Doch die «Blockchain» verbindet Sender und Empfänger direkt miteinander, ohne auf die Vorteile eines Intermediären verzichten zu müssen. Im Krypto-Netzwerk werden trotz direkter Verbindung sämtliche Überweisungen kryptografisch gesichert und hinterlegt, was laut Befürwortern die Transparenz, die Nachweisbarkeit und die Geschwindigkeit der getätigten Zahlungen steigert.

Welche Chancen bietet die Blockchain?

Die Blockchain eignet sich nicht nur als Basis für Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether, sondern bietet auch Potential als Fundament für weitere Anwendungen. Ethereum, das Netzwerk der Kryptowährung Ether, bezeichnet sich beispielsweise als programmierbare «Allzweck-Blockchain», die auch abseits von Zahlungsvorgängen oder Währungen als Basis dienen kann.

Für die langfristige Etablierung von Krypto ist weniger die Verbreitung von Kryptowährungen entscheidend, sondern mehr noch die Nutzung des zugrundeliegenden Netzwerks in verschiedenen Bereichen. Als Vorreiter in der erfolgreichen Nutzung der Kryptotechnologie gelten Unternehmen wie SAP, Oracle, Visa aber auch Walmart, die bereits eigene Anwendungen auf Basis der Blockchain entwickelt haben.

Wo liegen die Herausforderungen der Blockchain?

Da eine Transaktion in der Blockchain auf einer Vielzahl von Rechnern gleichzeitig bearbeitet und gesichert wird, geht ein hoher Energieverbrauch damit einher. Ebenfalls erfordert die Erstellung neuer Währungseinheiten grosse Mengen an Strom, da jedes Element durch das Lösen komplexer mathematischer Aufgaben erarbeitet und auf allen Rechnern im Netzwerk belegt werden muss. Dieser hohe Aufwand limitierte bisher die praktischen Anwendungsfälle der Blockchain. Jedoch wirkt ein neues Systemupdate dem hohen Rechenaufwand und damit auch der enormen Energienutzung jetzt entgegen.

Als erstes grosses Kryptonetzwerk hat Ethereum auf eine neue Rechenmethode umgestellt, welche die Technologie schneller, sicherer und energieeffizienter machen soll. «The Merge», wie das Update des Netzwerks bezeichnet wird, könnte nicht nur Krypto-basierte Anwendungen für Unternehmen attraktiver machen, sondern auch Anlegern neue Argumente für die Investition in Ether bieten. Die Umstellung kann durchaus als wichtiger Schritt gesehen werden, der Kryptowährungen als Ergänzung zu traditionellen Portfolios populärer machen könnte.

Welches Potenzial hat Krypto?

Disruptive Technologien wie das Smartphone oder das Internet entwickelten sich in der Vergangenheit oftmals entlang der «Innovation Adoption Curve». Diese zeichnet die Entwicklung bisheriger Technologien, die ein ähnlich grosses Potential hatten, und nach mehreren Jahren den Massenmarkt erreichten. In diesem Prozess stellen insbesondere die frühen Nutzer, die «Innovators» und die «Early Adopters», massgebliche Indikatoren für das Erfolgspotential einer Technologie dar.

Innovation Adoption Curve: Typische Innovationsannahme bei Nutzern

Innovation Adoption Curve: Typische Innovationsannahme bei Nutzern

Quelle: Blockware Solutions

In der Verbreitung von Krypto lassen sich gemäss Fachexperten Parallelen zur «Innovation Adoption Curve» ziehen. Blockware Solutions hat in ihrem neusten «Bitcoin User Adoption»-Report (nur auf Englisch) die Entwicklung von Bitcoin anhand der «Innovation Adoption Curve» betrachtet. Laut ihrer Publikation befinden wir uns erst in der «Early Adopters»-Phase der Krypto-Verbreitung.

 

Anteil der Weltbevölkerung, die Bitcoin nutzen könnte

Anteil der Weltbevölkerung, die Bitcoin nutzt

Quelle: Blockware Solutions

Dabei hat Blockware Solutions Ähnlichkeiten in der bisherigen Entwicklung von Bitcoin mit dem Wachstum anderer Innovationen erkannt. Das Unternehmen hat die Verbreitung von neun disruptiven Technologien in den USA verglichen und festgestellt, dass die Annahme einer Innovation bei einer Adoption Rate von 10% stark gewachsen ist. Betrachtet man die bisherige Krypto-Adoption, so wäre dieser Moment auf Krypto übertragen laut dem Report im Jahr 2030. Danach könnte ein rasanter Anstieg der Nutzerzahlen folgen, welcher mit der Zeit einen Grossteil der Bevölkerung erreichen würde.

Kann man mit Krypto diversifizieren?

Wer sein Portfolio diversifiziert, möchte in der Regel das Risiko seines Investments streuen und im besten Fall zugleich die Renditechancen erhöhen. Hierfür werden häufig «Alternative Anlagen» wie Rohstoffe herangezogen, die sich unabhängig von den Märkten, sprich traditionellen Investments wie Aktien und Anleihen, entwickeln können. Doch verhält sich Krypto wie eine Alternative Anlage? Jein. Zu Beginn entwickelten sich Kryptowährungen unabhängig von Echtgeldwährungen, als immer mehr Investoren aus diesen flüchteten und an den steigenden Kursen im Kryptouniversum teilhaben wollten.

Inzwischen besteht der Konsens, dass sich Blockchain-Netzwerke im nächsten Schritt als Grundlage für Anwendungen zur Massenadaption beweisen müssen. Der Wert der Kryptowährungen dürfte sich abhängig vom Erfolg der Anwendungen entwickeln, die als Basis die jeweiligen Kryptonetzwerke nutzen. Dadurch stellt sich immer mehr eine gewisse Korrelation zwischen Krypto und Tech-Indizes ein. Zuletzt ist der Wert des Kryptomarktes gemeinsam mit Tech-Aktien gesunken. Die Frage ist also durchaus berechtigt, ob sich Kryptowährungen überhaupt noch unabhängig von Tech-Indizes wie dem Nasdaq entwickeln können. Wer sein Portfolio mit Kryptowährungen anreichern möchte, sollte sich daher vorwiegend die Frage stellen, ob er an ihr Potential glaubt, und weniger, ob sie sich zur Diversifizierung eignen.

Wie das eigene Portfolio mit Krypto ergänzen?

Wer Krypto zur Erweiterung oder Diversifizierung seines Portfolios nutzen möchte, liegt laut Experten mit einer Gewichtung zwischen 1 bis 5 Prozent genau richtig. Eine einfache Möglichkeit, sein Investment mit Krypto-Werten anzureichern, sind Krypto-Tracker. Hierbei handelt es sich um Zertifikate, die dem Kursverlauf der beinhalteten Kryptowährungen folgen. Somit können Anlegende an deren Entwicklung teilhaben, ohne sie selbst besitzen zu müssen. Ein eigenes Krypto-Wallet wird nicht benötigt und das Investment ist je nach Anbieter sogar gegen Diebstahl und Hackerangriffe abgesichert.

Grundsätzlich gilt: Je grösser die Kryptowährung, desto eher spiegelt ihr Kurs die aktuelle Entwicklung des gesamten Krypto-Marktes wider. Je kleiner die Kryptowährung, desto spekulativer ist sie. Um an der Entwicklung des Kryptomarktes zu partizipieren, empfehlen Experten daher Bitcoin und Ether (nur auf Englisch), die beiden grössten Kryptowährungen am Markt.

Fazit: Mehr als nur ein Zahlungsmittel

Krypto hat die Fähigkeit, die Finanzwelt sowie andere Wirtschaftsbereiche nachhaltig zu verändern. Denn Blockchain-Netzwerke wie Ethereum bieten die Möglichkeit, Prozesse zu optimieren, zu beschleunigen und sicherer zu machen. Das Zukunftspotential von Krypto bemisst sich daher nicht allein an der Nutzung von Kryptowährungen als Zahlungsmittel, sondern in den weiteren Anwendungsmöglichkeiten der dahinterliegenden Krypto-Technologie. Wer von der digitalen Transformation durch die Blockchain überzeugt ist, kann in Krypto investieren. Um der noch hohen Volatilität zu entgehen, kann zudem die Ergänzung eines langfristig ausgerichteten Portfolios mit einem geringen Krypto-Anteil sinnvoll sein.

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